Wenig
später erreichen wir ein auch für Nordböhmen typisches
Umgebindehaus. Die Diesellok schleicht gemächlich mit max. 25 km/h
durch die wunderbare Landschaft. Eine höhere Geschwindigkeit
lässt der Streckenzustand nicht zu. In diesem Abschnitt ist die
Strecke von mehreren wunderschönen Birken gesäumt, welche im
Wind rascheln. Jetzt im Sommer vergisst man oft, dass dies im
Winter aufgrund der Schneeverwehungen einer der gefährlichsten
Streckenabschnitte ist. Vorsorglich werden die Schneefangzäune von
der Bahnmeisterei auch im Sommer nicht entfernt oder ist es die
berühmte böhmische Gemütlichkeit...?
Wir
haben den Zug bereits im Hermanice Zastavka verlassen um den
Güterzug der den Steinbruch mittags verlässt zu
fotografieren. Bespannt ist er mit TU47.008 hinter der einer der
wenigen noch einsatzfähigen ex-sächsischen Oow läuft. In
der Regel nutzt man zum Transport des hier geförderten Blaubasalts
vorzugsweise auf Rollwagen aufgeschemmelte Normalspurgüterwagen.
Heute war das Güteraufkommen aber so groß, dass jeder Wagen
benötigt wird. Der Steinbruch in Hermanice ist der
größte Güterkunde der Bahn und sicherte ihr sogar in
den unsicheren Zeiten nach dem zweiten Weltkrieg den Fortbestand.